Das Transportmittel Fähre ist uralt. Es diente seit jeher der Überwindung von Flüssen im Zuge der alten Handelswege wie auch dem örtlichen Verkehr. Zur Fortbewegung der Fähren war in früheren Zeiten die menschliche Kraft erforderlich, da es motorische Antriebe nicht gab. Es waren Kähne und Flöße, die über den Fluß gerudert oder gestakt wurden. Erst sehr viel später, etwa Mitte des 17. Jahrhunderts, kam den Niederländern die Erkenntnis, die Strömung eines Flusses zur Fortbewegung einer Fähre quer zu dieser Strömung, ausnutzen zu können.
Im Gegensatz zu Hoch- und Niedrigseilfähren wird bei den Pendelfähren der Fährkörper von einem mehrere hundert Meter langen Längsseil gehalten, das stromaufwärts am Flussufer, als Festpunkt verankert ist. Von diesem Festpunkt bis zum Fährkörper wird das Längsseil von mehreren Tonnen oder Bojen getragen. Das Längsseil verhindert ein Abtreiben der Fähre, vor Erreichen des Fährkörpers wird es normalerweise in zwei Enden, die Gierenden, aufgeteilt. Die Gierstellung wird erreicht in dem über elektrisch oder über handgetriebene Winden die Gierenden so verändert werden, dass eine Schrägstellung des Fährkörpers entsteht, die darauf auftreffende Strömung wird dadurch abgelenkt. Die sich daraus ergebende Querkraft drückt die von den Seilen gehaltene Fähre über den Fluß. Bei der Fähre in Kurort Rathen wird eine Schrägstellung ohne Gierseile durch die Verwendung von zwei relativ großen Rudern erreicht.Ein Fahrzeug oder Flugzeug, dessen Längsachse von seiner Fahrtrichtung oder Flugrichtung abweicht, d.h. dessen Körper sich schräg zur Fahrtrichtung bewegt, "giert". Das Wort stammt aus dem Niederländischen. Seilfähren, die in dieser Weise einen Fluß überqueren, heißen daher "Gierseilfähren". Die Pendelfähren, die um ihren mehrere hundert Meter entfernten Festpunkt pendeln (daher "Pendelfähre"), haben im Vergleich zu den Hochseilfähren den Nachteil, dass sie sich in Ruhestellung oder während des Schiffsverkehrs grundsätzlich an der Uferseite aufhalten müssen, an der sich die Seilverankerung befindet. Würde die Fähre an der anderen Uferseite liegen, so würde das vom Festpunkt des Seiles zur Fähre verlaufende Längsseil mit seinen Tonnen oder Bojen den Schiffsverkehr unmöglich machen.
Wenn man einmal an einem Fähranleger verweilt und den wartenden Menschen zusieht, wie sie dem Hinüber und dem Herüber der Fähre zuschauen und sich fragen, wie denn die Fortbewegung ohne Motor möglich ist, dann wird deutlich, wie ungewöhnlich - weil so selten - der Anblick dieses Verkehrsmittels in der heutigen Zeit ist. Verbunden mit der Schönheit der Landschaft vermittelt eine solche Fähre in den meisten Fällen eine Besinnlichkeit, die sich auf die hier Wartenden überträgt und durch die an einem solchen Ort oftmals wohltuende Ruhe herrscht, die sogar dazu beiträgt, dass sich Fremde gegenseitig über das hier zu Erlebende etwas zu sagen haben.
Die Gierseilfähre, das umweltfreundliche Verkehrsmittel, ist ein Relikt der "guten alten Zeit".
(Quelle: Auszüge aus " Die Gierseilfähren in Deutschland" von Werner Timpe Hannover)
ab 01.10.2023 bis auf Weiteres:
Mo-Fr | 04.30 - 00.00 Uhr | |
Sa, So, Feiertag | 05.30 - 00.00 Uhr |
letzte Fährüberfahrt von Niederrathen 23:50 Uhr und von Oberrathen 23:55 Uhr
Achtung: Keine Gültigkeit von VVO Karten und Deutschlandticket!
Erwachsene, Fahrräder
Einzelfahrt | 1,50 € | |
Hin- und Rückfahrt | 3,00 € |
Kinder (6-16 Jahre), Schwerbeschädigte,
Hunde
Einzelfahrt | 1,00 € | |
Hin- und Rückfahrt | 2,00 € |
Urlauber mit Gästekarte von Kurort Rathen
frei |
Erwachsene, Fahrräder
Einzelfahrt | 2,00 € | |
Hin- und Rückfahrt | 4,00 € |
Kinder (6-16 Jahre), Schwerbeschädigte,
Hunde
Einzelfahrt | 1,50 € | |
Hin- und Rückfahrt | 3,00 € |
Urlauber mit Gästekarte von Kurort Rathen
frei |
Touristinformation “Haus des Gastes”
Füllhölzelweg 1 | 01824 Kurort Rathen
Gemeindeverwaltung Kurort Rathen
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